Cookie Consent by Privacy Policies website
Heutiges Datum
Hinter Tolbo offenbart sich uns eine wunderschöne Landschaft, eine beeindruckende Kulisse, schneebedeckte Berge. Wir finden einen wunderschönen Platz am See, aber… Millionen kleiner Fliegen macht den Aufenthalt außerhalb des Fahrzeuges unmöglich. Am nächsten Tag entdecken wir kurz vor der Hauptstraße ein deutsches Wohnmobil. Ein Tourist, der alleine Richtung Osten die Mongolei erkunden will. Wir kommen sofort ins Gespäch und entschließen uns spontan noch eine weitere Nacht gemeinsam zu verbringen. Wieder ein idyllischer Blick auf die schneebedeckten Berge, ein Bach mit klarem Trinkwasser. Komischerweise verschwand Stunden später das Wasser aus diesem Bachlauf. Wir versuchen die Ursache hierfür zu ergründen, aber ohne Resultat. Ein holländisches Pärchen, welches mit einem Volvo Kombi unterwegs ist gesellt sich zu uns. Es will ebenfalls Richtung Osten, um in Ulan Bator durch Arbeiten die Reisekasse aufzubessern. Wir geben ihnen Tipps und Ratschläge, sie fahren frohen Mutes davon. Einige Stunden später, kurz vor unserem Abendbrot, sehen wir ihn wieder, den silbernen Kombi. Ungefähr 60 km von  unserem Stellplatz entfernt, versackte der Kombi so tief in einem Schlammloch, das er aus eigener Kraft nicht mehr aus dem Wasser kam. Der Fahrer eines entgegenkommenden Schulbusses bot seine Hilfe an, verfügte aber ebenso wenig über ein Abschleppseil wie auch die jungen Leute. Das Pärchen schnitt die Sicherheitsgurte ab, um mit Hilfe dieser, aber auch mit der Zugkraft einiger Kinder aus dem Schulbus, das Fahrzeug aus dem Schlamm zu ziehen. Die Beiden entschlossen sich nach dieser Aktion den Rückzug anzutreten, um dann über Russland im Osten der Mongolei einzureisen und somit schneller Ulan Bator zu erreichen. Viel Glück!! Durch unser Transitvisa für Russland, welches genau datiert wurde, waren wir noch zu einer Zwangspause von fünf Tagen zum Verweilen gezwungen. Mit unseren Reisepartnern war das aber kein Problem. Als diese aber alsbald abreisten, hatten wir noch Gelegenheit die Nomaden bei ihrem schweren Leben zu beobachten. Sie sind jederzeit Wind und Wetter ausgesetzt und leben und arbeiten unter schwersten Bedingungen. Neben Vieh hüten und melken wird jeden Tag aus der Milch Sauerrahm und Käse hergestellt, beides stellt ein Grundnahrungsmittel dar. Gemüse wird in den ländlichen Regionen kaum gegessen, da erstens das Land zu karg ist, um Gemüse wachsen zu lassen, zweitens die Nomaden aber auch keine Möglichkeit haben, sich um das Grünzeug zu kümmern. Die Mongolen auf dem Land ernähren sich somit hauptsächlich von selbsthergestellten Käse aus Ziegen- und Kuhmilch und von dem Fleisch ihrer Tiere. Beim Verlassen von Ölgi, von unseren netten Nachbarn, der Nomadenfamilie besuchen wir noch den Friedhof. Die Toten werden hier völlig anders begraben als in unserer Heimat, sie werden nicht eingegraben, da der Boden zu felsig ist, sondern mit Steinen bedeckt. Die einzelnen Gräber sind entweder ummauert oder mit Metallzäunen umgeben. Die Friedhöfe sind nicht begrünt und auch mit sonstigen Pflanzen oder Blumen  geschmückt, sondern sie sind sehr karg. An unserem letzten Übernachtungsplatz an einem kleinen See, der von einem Bach gespeist wurde, bot sich ein imposantes Schauspiel in Form von riesigen vorbeiziehenden Viehherden, Ziegen, Schafe, Pferde, Kühe, Yaks. Koordinaten: N 45 Grad 51`21 / O 99 Grad 20`03                                                                                                          Abschließend können wir zur Mongolei berichten:                                                                                                          Wir haben nur sehr freundliche, sehr hilfsbereite, manchmal schüchterne, aber auch sehr neugierige Menschen erlebt; Es gibt kein dichtes Tankstellennetz, man sollte somit immer für 400-500 km Benzin/ Diesel dabei haben;                  der Diesel kostet zur Zeit ca. 1€/ Liter;                                                                                                                                die Polizei spielt in der Mongolei kaum eine Rolle;                                                                                                          die Mongolei ist im Umbruch, die Nomadenzeit wird bald vorbei sein, schon heute hängt an jeder Jurte eine Satellitenschüssel, steht vor jeder Jurte ein Moped oder ein Auto;                                                                                  Viele Nomaden geben ihr gesichertes Leben auf dem Land auf, um in die Nähe der Hauptstadt zu ziehen, hier wohnen sie dann meist illegal am Rand der Stadt, hoffen auf einen Job, arbeiten oftmals als Tagelöhner und werden von Wasserfahrzeugen mit Trinkwasser versorgt. Eine Verelendung dieser Menschen findet statt.   Ulan Bator befindet sich im Bauboom, es wird viel Wohnraum benötigt, dementsprechend schießen die Hochhäuser wie Pilze aus dem Boden. Straßenverhältnisse: Bayankhongor – Altai: ca. 260 km Piste, ca, 120 km geteert Altai – Khovd: ca. 257 Piste, ca. 180 km geteert Khovd – Altai: ca. 70 km geteert, ca. 140 km Piste Ölgi – Grenze: 25 km Piste, 80 km geteert Am Tag der Aus-/Einreise Mongolei / Russland waren wir schon frühmorgens an der mongolischen Grenze. Wollten wir doch die Grenzabfertigung schnell hinter uns bringen. Weit gefehlt. Eine lange Autoschlange, die schnell auch immer länger wurde, zeigte sich uns schon zu dieser frühen Zeit. Das Angebot, gegen Bezahlung, einen der vorderen Plätze in der Schlange zu bekommen, lehnten wir natürlich ab. So warteten wir geduldig.  Um 12.45 Uhr wurde das stabile russische Grenztor geschlossen. Mittagspause. Um 14.00 Uhr dann endlich die Öffnung des Tores und der ganze Papierkram, teilweise völlig unnötig wurde kopiert, abgestempelt, unterschrieben, usw. Nach 7 Stunden Wartezeit und Grenzabfertigung hatten wir dann endlich russischen Boden unter den Reifen. 140 km Fahrt auf sehr guter Straße durch das wunderschöne Altaigebirge folgten. Hier trafen wir unsere Reisepartner wieder. Gemeinsam wollten wir die nächsten Tage reisen, insbesondere durch Kasachstan. Die Zeit im Altai war viel zu kurz. Das viele Grün, die hohen, schneebedeckten Berge waren eine Wohltat für unsere Seelen und für unsere Augen. Es war Giselas Idee vor der Einreise nach Kasachstan auf kleinen Sträßchen neben der Hauptstraße die Gegend Russlands zu genießen. So kamen wir durch kleine, einsame, russische Dörfer und fanden hier auch in einem Kiefernwald einen schönen Platz, in der Nähe solch ein kleines Dorf. Wir wurden freundlich von den Einheimischen begrüßt, einige hielten auch auf ein Schwätzchen an. So auch ein junger Mann mit seinen Eltern, die einen alten Lada fuhren. Die Frau redete mit einer lauten, schrillen Stimme auf uns ein, verstanden haben wir aber nichts. Der stark alkoholisierte Vater zeigte reges Interesse an unserem Deutz und konnte und wollte sich nicht von dem Fahrzeug trennen. Seiner Frau wurde dieses aber zu langweilig, zeterte mit ihm rum, schrie ihn an und ruckzuck bekam er ein paar Ohrfeigen und einen Tritt in den Hintern. Er wurde von ihr in den Lada geschubst und der Sohn fuhr mit seinen Eltern beschämt davon. Unsere Wasservorräte durften wir in einem kleinen, typisch russischen Dörfchen bei einer Familie aus dem Brunnen auffüllen. Unsere Fahrzeuge waren natürlich die Attraktion der Straße, viele Nachbarn versammelten sich. Zum Wasser bekamen wir auch noch Kartoffeln und Eier geschenkt. Petra bedankte sich bei der alten, gehbehinderten, kranken Frau des Hauses mit einem selbstgestrickten Schultertuch und 100 Rubeln. Die alte Dame war zu Tränen gerührt und wollte Petras Hand gar nicht mehr loslassen. Wir verabschiedeten uns mit Gehupe und langem Winken. Es waren sehr berührende Momente mit diesen freundlichen, hilfsbereiten Menschen. Kasastan Da die Straße nach Semey in einem relativ guten Zustand ist, erreichten wir die Stadt schon gegen Mittag. Bei der Migrationspolizei wollten wir uns registrieren lassen und ein Visa beantragen. Fünfzehn Tage können sich Deutsche visafrei in Kasachstan aufhalten, vorsichtshalber wollten wir aber ein 30tägiges Visa beantragen, denn wir wollten einige Tage in Pavlodar und auch in Astana bleiben. Da aber der Präsident Geburtstag feierte, waren alle öffentlichen Stellen geschlossen. Also mussten wir die  Bürokratie auf den nächsten Tag verschieben. Pünktlich um 9 Uhr waren wir bei der Polizei, um dort zu erfahren dass die lästige Registrierung schon an der Grenze erledigt wurde. Und das Visa?? Ein entschiedenes „njet“ bekamen wir zu hören als wir unsere Visaanträge vorlegten. Deutsche brauchen ab sofort bis zu 30 Tagen Aufenthalt im Land kein Visa, erklärte uns ein freundlicher Polizist. Wir konnten es kaum glauben. Das Ganze wurde zweifelsfrei von einer deutschsprechenden Frau am Telefon übersetzt. Bei uns blieben aber Restzweifel bestehen. In Astana, der neuen Hauptstadt Kasastans wollten wir uns diesbezüglich noch einmal genauer informieren. Unsere Fahrt Richtung Nordost, östlich vom mächtigen Jertis, der sich teilweise bis zu 20 km ausbreitet. Manchmal ändert sich der Lauf des Flusses und so bilden sich kleine Auen, Sandbänke und viele, viele Seitenarmen. Geruhsam fließt er dahin, zu seinen Ufern ist viel Grün, welches Schutz und Nahrung für viele Vogelarten bietet. Die Straße von Semey nach Pavlodar dürfte im Herbst 2016 komplett fertig sein. Es wird viel gebaut, Umleitungen bestehen aus langen, staubigen und mit tiefen Löchern versehenen Pisten. Zwischendurch kann man auf gut ausgebauten Teerstraßen fahren, so dass wir ziemlich flott die kleine Stadt Pavlodar erreichten. Wir fanden einen genialen Platz, im Centrum mit einem herrlichen Blick auf die Stadt. Von einem jungen Pärchen bekamen wir interessante Infos über die Stadt, über Kasastan, sowie die Gewissheit hier stehen zu dürfen. Von einem Strandwächter erfuhren wir allerdings einige Stunden später, dass wir an diesem wunderschönen Ort doch nicht stehen können. Geknickt packten wir ein, fanden aber nach kurzer Suche wieder einen idealen Platz. Wieder am Jertis, neben dem hochmodernen Gebäude einer Ölgesellschaft und in unmittelbarer Nähe der Segenskathedrale. In der Sonne glänzten die goldenen Kuppeln des russisch-orthodoxen Gotteshauses. In der Nacht wurden wir leider 5 mal von unterschiedlichen Polizeibeamten geweckt. Aber irgendetwas war an diesen Kontrollen komisch. Die Polizisten verliehen ihren Anordnungen, doch diesen Platz zu verlassen, keinen Nachdruck und waren sehr, sehr freundlich. Als sie uns Frauen in unseren Schlafanzügen sahen, kam sogar Heiterkeit auf. Wir konnten das Verhalten der Polizei überhaupt nicht einordnen und erklärten ihnen, dass wir verheiratete Paare aus Deutschland sind. Entspannung machte sich breit und das Missverständnis wurde aufgeklärt. Wir standen mit unseren Fahrzeugen auf einem Autostrich. Ein Rundgang durch das übersichtliche Örtchen und der Besuch der zweitgrößten Moschee Maschchur-Zhusup Kasastans rundeten den Besuch ab. Nun ging es durch die große Steppe in das Mutterland der Kasachen nach Astana. Wir mieteten uns in der Hauptstadt in einem Hotel ein, da wir hier ein paar Tage bleiben wollten. Wir parkten unsere Autos auf dem Hotelparkplatz, gaben unsere Wäsche zum Waschen ab, duschten nach langer Zeit mal wieder ausgiebig, mit einem Taxi war die Innenstadt schnell erreicht. Seit 1998 ist Astana die neue Hauptstadt Kasastans. Im Laufe der Zeit sind fast alle Firmensitze und Botschaften von Almaty, der alten Hauptstadt hierher gezogen. Übrigens heißt Astana ganz einfach übersetzt Hauptstadt. Nähert man sich dem Stadtzentrum, so sieht man schon von Weitem die auffällig golden glänzende Kugel des Monumentes Bajterek. Die Kugel des 97 m hohen Monumentes ist mit einem Fahrstuhl schnell zu erreichen. Belohnt wird man mit einem fantastischen Ausblick auf die Stadt, Steppe, dem wassergrünen Boulevard und den Präsidentenpalast, der direkt am Jesil liegt. Abends im Hotel lernten wir einen gut englischsprechenden Einheimischen kennen, der uns seine Stadt zeigen wollte, darüber hinaus uns auch noch jede Hilfe anbot. Wir nahmen seine Hilfe in Anspruch, indem er sich um unsere Viaangelegenheiten kümmerte und beim Ministerium anrief. Wie sich nun herausstellte, ist immer noch die alte Regelung gültig und wir Deutschen dürfen nur 15 Tage visafrei durch Kasastan reisen. Für uns waren 15 Tage aber relativ knapp. Wollten wir es doch langsam angehen lassen. Semey, Pavlodur und Astana hatten viel Zeit in Anspruch genommen. Durch Steppenlandschaft fuhren wir gen Osten Richtung Oral. Die Straßen befinden sich mittlerweile in einem guten Zustand und lassen eine flotte  Fahrt zu. Die Geschwindigkeitsbegrenzung liegt bei 90 km/ h. Für uns kein Problem, den 80 – 85 km in der Stunde sind für uns und unseren Deutz eine angenehme Reisegeschwindigkeit. Auf freier Pläne, völlig unvermutet sah Jürgen im Rückspiegel einen nagelneuen Polizeiwagen, einen Skoda / Octavia. Er fuhr mit Alarmlicht hinter uns her und blinkte uns mit der Lichthupe an. Wir vermuteten in dem Polizeiauto korrupte Polizisten, wie wir sie vor einigen Jahren bei unserer Kasastanreise, täglich erleben konnten. Bevor Jürgen den Deutz stoppte, warf er noch einen schnellen Blick auf seinen Tacho. Die Fahrgeschwindigkeit stimmte, 81 km/h. Ein junger Polizist bat Jürgen im Polizeifahrzeug Platz zu nehmen. Das Videogerät wurde eingeschaltet und Jürgen sah nun Aufnahmen vom Deutz. Eingeblendet war die Geschwindigkeit von 81 km/h. Na also, alles in Ordnung. Weit gefehlt, laut Polizei waren wir 11 km/h zu schnell. Eine wilde Diskussion begann, die Polizisten verlangten umgerechnet ca. 100€. Jürgen verneinte entschieden und nach einer Viertelstunde war die Entscheidung in Jürgens Sinne gefallen. Er wurde darüber aufgeklärt, dass LKW`s nur 70 km/h fahren dürfen, eine Geldstrafe wurde erlassen. Die Polizisten verabschiedeten sich sehr freundlich mit dem Worten: “Germany good!“ Danke! Es war sehr heiß und so suchten wir immer Übernachtungsplätze an Seen oder Flüssen, an denen wir auch die Möglichkeit zum Baden hatten. Freundlich begrüßten uns die Anwohner, teilweise sprachen sie uns an, um einen smalltalk zu halten. Ablehnung oder gar Feindseligkeit begegnete uns nie!! Unsere Weiterfahrt führte uns einige Kilometer an der russischen Grenze entlang, bis wir in Richtung Süden abbogen. Bei Qarabutaq stießen wir auf die ehemals berühmt-berüchtigte M32, die Almaty mit Oral verbindet. Über Khromtau erreichten wir nach ein paar Stunden Aqtöbe. Es regnete, es goss aus Kübeln, so hatten wir auch keine Lust die Stadt zu erkunden. Die Stadt ist gewachsen und verkehrstechnisch schwer zu verstehen. So war es auch kein Wunder, dass wir irgendwann einmal auf einer Straße fuhren, die für LKWs verboten war. Die Polizei hielt uns an und Jürgen stammelte sofort los: “ Sorry, Tourist, nix verstehen!“ Wieder durften wir weiterfahren ohne auch irgendetwas bezahlen zu müssen. Kasastan hat sich enorm verändert. Noch vor Jahren begegneten wir ständig korrupten, mit schweren Maschinenpistolen und Schlagstöcken bewaffneten Polizisten, hatten Diskussionen und Rangeleien mit ihnen. Nun aber begegneten uns hilfsbereite, freundlich lächelnde Beamte. So macht Reisen Spaß!! Unsere anfänglichen Bedenken  und Ängste wieder durch Kasastan reisen zu müssen waren wie weggeblasen. Bis Oral waren es nur noch 450 km, diese spulten wir schnell ab. Die 150 km bis zur Grenze aber quälte sich der Deutz über eine fürchterliche Straße. 25 km in der Stunde können wir schon als flotte Fahrt bezeichnen. Die letzte Nacht in Kasastan verbrachten wir auf einem Grenzparkplatz. Früh am nächsten Morgen passierten wir die Grenze. Die Abfertigung ging zügig und ohne Probleme. Scherzend und winkend wurden wir von den Grenzern verabschiedet. Saratov an der Wolga/ Russland … unser nächstes Ziel. Von unserer letzten Reise kannten wir einen kleinen See, der sich zum Baden und auch zum Übernachten anbietet. Natürlich wollten wir auch diesmal hierhin. Hier mussten wir uns leider nach vielen, schönen Wochen von unseren Reisepartnern Gisela und Wolfgang verabschieden. Sie wollten unbedingt an der Wolga entlang bis nach Wolgograd fahren, um dann eventuell über Georgien und der Türkei nach Deutschland zu reisen. Für uns begann nun die Suche nach dem kleinen See, aber auch hier hatte sich in den letzten Jahren vieles verändert. Erst als wir die Suche genervt aufgeben wollten, um nach einem anderen Platz Ausschau zu halten, stießen wir durch Zufall auf unseren kleinen See. Direkt am See wurde mittlerweile ein kleines Hotel mit einem exklusiven Restaurant erbaut. Wir durften uns kostenlos auf den Parkplatz stellen und dort übernachten. Als Dankeschön suchten wir natürlich das Lokal auf und genossen ein vorzügliches Abendessen. Die nächsten Tage führte unser Weg Richtung Westen über Borisoglibsk, Voronezh und Kursk an die russisch – ukrainische Grenze. An der ukrainischen Grenze trafen wir auf schwer bewaffnete Grenzer und Soldaten. Die Krise auf der Krim war wieder gegenwärtig. Eine hübsche Soldatin, die als Vorposten ihren Dienst versah, bat Petra um 20€. Petra verneinte dieses natürlich, die junge Frau wurde verlegen und ihr Gesicht verfärbte sich. Offensichtlich war ihr die Situation doch sehr unangenehm, aber unsere Frage blieb: War ihre persönliche Not sehr groß oder hoffte sie, wie es früher immer üblich war, auf das Nachgeben der Touristen? (Diese Bettelei war übrigens die Einzige während unserer jetzigen Reise!) Nach der zweistündigen, umständlichen Prozedur an der Grenze öffnete sich für uns der Schlagbaum und wir befanden uns in der Ukraine. Die Bevölkerung hieß uns willkommen, empfing uns immer herzlich, sehr freundlich und hilfsbereit. Am Speckgürtel von Kiew wurde mit Hilfe eines Ukrainers ein Reifen gewechselt, gemeinsam der schöne Abend genossen, eine Flasche Cognac geleert und die deutsch – ukrainische Freundschaft gefeiert. Hier im Norden der Ukraine spürten wir nichts von den Unruhen im Süden des Landes und konnten ungehindert die Tage genießen, in den Seen baden, mit der Bevölkerung plaudern. Leider begann nun unsere zügige Heimreise über Polen in unsere Heimat Deutschland.