SENEGAL - GAMBIA
Im Senegal sind die Grenzabwicklungen, wie im restlichen Westafrika, meist langwierig. Während Petra
die Formalitäten erledigte, hielt sich Jürgen immer in unmittelbarer Nähe unseres Fahrzeuges auf. Er kam
in Kontakt mit den anderen Reisenden, tauschte News aus, bekam interessante Reiseinformationen. So
erfuhr Jürgen von einer gut 70jährigen Französin, dass sie die Schikane an der mauretanischen Grenze
beendete, indem sie dem Zöllner ihren blanken Busen als Cadeaux zeigen wollte. Er war so perplex und
wollte daraufhin kein Geschenk (Cadeux) mehr haben.
Bedauerlicher Weise erfuhren wir auch hier, dass hier ein südafrikanisches Pärchen mit ihrem Truck sich
kurz vor der Grenze im Schlamm hoffnungslos festgefahren hatte. Ganz aufgeregt berichtete dieses ein
Franzose. Er beschrieb das Fahrzeug und uns wurde klar, dass dieses die netten, jungen Leute sein
mussten, die wir im Norden von Marokko kennen lernten. Etwas später erfuhren wir von dem Pärchen
selbst, dass ein Fahrfehler dazu führte, dass der Truck von der Piste ab kam und die linke Hälfte des
Fahrzeuges im Schlamm versank. Allah sei Dank, bekam er von holländischen Rallyefahrern Hilfe.
Gespannt waren wir natürlich auf die vielen korrupten Polizisten, von denen uns immer wieder gewarnt
wurde. Die erste Kontrolle ließ kurz vor St. Louis nicht auf sich warten. Fehlanzeige!!! Der Polizist zeigte
sich sehr freundlich!! Etwas später die zweite Kontrolle! Ein kleiner, schwarzer Muskelprotz forderte uns
barsch und mit versteinerter Miene auf, zu halten. Mit seiner Dienstmiene schritt er zum Truck, grüßte
militärisch und ließ sich alles zeigen. Sämtliche Papiere, aber such wirklich alles, mussten wir raus
kramen, weiterhin Feuerlöscher, Erste Hilfe Kasten, der geöffnet werden musste und zum Schluss
verlangte er auch noch das Warndreieck.
Jetzt riss Jürgen der Geduldsfaden, denn er musste aus seinem Fahrzeug steigen, um das Warndreieck aus
dem Staukasten zu holen. Jürgen ging zum Angriff über, zog ebenfalls ein böses Gesicht, hielt dem
Polizisten einen langen Vortrag, weil dieser kein Englisch sprach. „Alle Polizisten dieser Welt sprechen
englisch und sind nett zu den Gästen ihres Landes “, wurde der Polizist belehrt und außerdem aufgeklärt,
dass Jürgen ein hoher Polizeioffizier in Deutschland sei. Jetzt geriet dieses „Weichei“ völlig aus dem
Konzept, verzichtete auf weitere Kontrollen, gab Jürgen persönlich die Hand, grüßte wieder militärisch
und bedankte sich, warum auch immer, mit „Thank you!“
Mit erhellter Miene fuhren wir weiter Richtung „Zebrabar“, einem von Schweizern geführter Platz direkt
an der Senegal – Lagune. Dieser Platz ist Travellertreffpunkt und Tauschbörse von Reiseinformationen,
außerdem ein idyllischer Platz zum Relaxen. Die 24 Grad warme Lagune lud uns und auch Blacky, der
mittlerweile seinen Freischwimmer hat, zum Schwimmen ein.
Nach einem wirklich!! fantastischen Grillabend mit frischem Rinderfilet und den verschiedensten
afrikanischen Gemüsesorten und einem folgenden Dessertbüffet, einem unterhaltsamen Abend mit
Rallyefahrern aus Deutschland und Holland, verließen wir am dritten Tag die Zebrabar und machten uns
auf Richtung Dakar, wo wir einige Visa besorgen und unsere Reisepartner Inga und Micka wiedertreffen
wollten. Bevor wir Dakar erreichten, kreuzte eine Affenfamilie unseren Weg.
Dakar selbst ist ein Riesenmoloch, wo afrikanische Tradition und europäische Moderne hart aufeinander
treffen. Diesen Schmelztiegel bewohnen mittlerweile mehr als 2.5 Millionen Menschen. In Dakar tobt das
Leben 24 Stunden am Tag, Dakar schläft nie. Die Stadt ist laut, dreckig und eine Mischung aus mondänen
Hochhäusern, Lehmbuden und Bretterverschlägen. Hier prallen die Gegensätze zwischen arm und reich
knallhart aufeinander.
Wir waren geschockt von der totalen Armut, die wir links und rechts in Dakar sehen konnten. Menschen,
Autos, Tiere, Smog, unzählige, stinkende Mopeds, unsagbar viel Müll und Schmutz, lassen die Stadt in
keinem guten Bild erscheinen. An den Straßen von Dakar gibt es unzählige so genannte Autowerkstätten
(Bretterbuden), die bei Ölwechsel am Fahrzeug, das Öl einfach in den Sand bzw. Straßengraben laufen
lassen. In Öllachen stehend arbeiten die Mechaniker, andere Menschen laufen durch diese Brühe.
Der Verkehr ist in Dakar teilweise so stark, dass wir nur im Schritttempo vorwärts kamen, immer wieder
auch angehalten von fliegenden Händler, die uns ihre Ware zum Fenster feil boten. Das einzige Positive
dieses Aufenthaltes bot ein schönes, afrikanisches Restaurant, dass seine Terrasse über dem Atlantik gebaut
hatte mit seinem guten Essen. Die anschließende Nacht verbrachten wir auf dem dazugehörigen Parkplatz,
bewacht von der Security. Auf die Beschaffung der Visa verzichteten wir auf Grund der vorher
beschriebenen Situation in der Stadt. Uns war es zu eng, zu laut, zu dreckig und wir wollten einfach nur
weg!!!!
Der viel gepriesene Strand vom Senegal sollte uns Erholung bieten.
Es war gar nicht so einfach, schon fast unmöglich, einen geeigneten Stellplatz zu finden. Die gesamte
Küste ist mittlerweile zugebaut mit Hotelanlagen. Nach langem Suchen wurden wir aber doch fündig. In
einer kleinen Seitenstraße in der Nähe von Mbour fanden wir direkt neben einer Hotelanlage einen Platz,
erstaunlicher Weise durften wir mit Genehmigung der Sekurity hier stehen bleiben und wollten hier unser
Mittagspäuschen mit Schwimmen im Atlantik verbringen. Oh, herrlich, toller Sandstrand, keine
Menschenseele, den gesamten Platz nur für uns allein!! Wir genossen das warme Wasser und die Ruhe und
beschlossen, die kommende Nacht hier zu verbringen.
Doch plötzlich.... ging es los, die Touris kamen nach ihrem Mittagsschläfchen aus ihren Löchern und
bevölkerten den Strand und die Einheimischen versuchten mehr oder minder heftig ihre Ware in Form von
Bildern, Tüchern, Ketten, Obst und Gemüse, aber auch Frauen an den Mann zu bringen. Mit “Hello, my
friend”, fing grundsätzlich jedes Gespräch an und es wurde so nervig, dass wir vor lauter Gequatsche unser
Abendbrot im Wohnmobil einnahmen. Aber auch hier ließ man uns nicht in Ruhe, kackendreist kletterten
sie auf unsere Leiter, lugten ins Wohnmobil.
Nichts wie weg hier, bevor Jürgen zum Mörder wird.
Mbour ist mittlerweile mit seinen 100 000 Einwohnern, der wichtigste Ort an der Petite Cote. Fischfang
und Kleinhandel sind nach wie vor eine wichtige Einnahmequelle, doch der Pauschaltourismus schaffte
neue Arbeitsplätze. Auch hier gibt es enorme soziale Unterschiede, einerseits feudale Residenzen,
andererseits pure Armut. Auf Grund dieses Gefälles ist auch hier die Kleinkriminalität enorm gestiegen.
Mehr und mehr Rentner, hauptsächlich Franzosen, ließen sich hier nieder und genießen das warme Wasser,
die sauberen Strände und das ausgeglichene Seeklima. Eine kaum vorhandene Brandung ermöglicht hier,
so auch uns, gefahrloses Schwimmen. Unter der Voraussetzung,dass alles gut verläuft, wollten wir am
nächsten Tag die Grenze von Gambia erreichen. Laut Karte ... eine gute Straße!! Zunächst kamen wir auch
flott voran, links und rechts der Straße sahen wir Baobab – Wälder, Afrikas Wunderbäume, bei uns eher
bekannt als Affenbrotbaum.
Der Baobab wird bis zu 20 m hoch und erreicht einen Umfang von 10m. Es ist der mystische Baum
Afrikas, der die Landschaft der Südsahara prägt. Ein Sprichwort behauptet, dass Allah den Baum falsch
herum in die Erde steckte. Je weiter wir jetzt in den Süden kamen, desto grüner wurde die Landschaft. Die
Straßen waren umsäumt von fast 4m hohen Gras, vielen Feldern und Feuchtgebieten. Die Menschen leben
hier mehr in ihren traditionellen Rundhütten mit Schilfdach. Abseits der Touristenhochburgen sind die
Menschen natürlich offener, freundlicher und winkten uns immer wieder zu. Die Zeit verging sehr schnell
und ruckzuck waren wir in Kaolack, eine Stadt, die vom Erdnußanbau lebt. Außerdem befinden sich hier
ergiebige Salinen in den Lagunen. Sehr viel hat diese Stadt aber nicht zu bieten und so ging unsere Tour
Richtung Südwest weiter, in der Hoffnung, die Grenze doch bald erreicht zu haben. Weit gefehlt!!!
Aus der Straße, man stelle sich vor, eine Hauptverbindungsstrecke, wurde eine ekelige Piste. Ca. 100 km
quälte sich der Deutz über diese schlechte Strecke, eine lange Staubfahne hinter uns herziehend. Am späten
Nachmittag erreichten wir Karang den Grenzort und waren innerhalb von 45 Minuten mit den
Grenzformalitäten ohne Probleme fertig und konnten es kaum fassen. Keine Korruption, kein Verlangen
nach Cadaux!! Bis Barra, in Gambia waren es nun nur noch 20 km. Von hier geht eine Fähre über den
Gambia River nach Banjul.
In Barra geht es nicht im Geringsten so geordnet zu wie in Puttgarden in Deutschland. Ein dreckiges Nest,
bestehend aus Bretterbuden, in denen Händler sitzen und ihre Ware zum Verkauf anbieten. Kaufen kann
man hier alles, nur nichts was wir gebrauchen könnten, abgesehen von Brot und Wasser. Irgendwelche
Einfädelungsspuren, die einen geordneten Zugang zur Fähre zulassen, suchten wir vergebens. Eine 10-12
m breite Piste ist der einzige Zugang zur Fähre. Wir schlossen den parkenden Autos an und glaubten allen
Ernstes, dass wir in der nächsten Stunde am anderen Ufer des Flusses seien. Weit gefehlt!!! Erst einmal
mussten wir 3 km zurück, ab auf die Waage! Ticket erhalten und somit konnten wir den zweiten Versuch
starten. Also wieder hinten anstellen und warten. Und Warten!!
Nach ca. 1.5 Stunden bewegte sich die Schlange um ein Auto vorwärts. Hoffnung keimte auf!! Geht es
endlich weiter?? Natürlich nicht!! Zwischendurch erreichten auch Inga und Micka Barra und standen fünf
Autos hinter uns. Nervige Schlepper versuchten uns immer wieder mitzuteilen, dass wir mit dem nötigen
Kleingeld eher auf die Fähre kommen würden. Aber hierauf ließen wir uns nicht ein und gaben auch unsere
Tickets trotz mehrfacher Aufforderung nicht aus der Hand. Unsere Wartezeit wurde von den Händlern und
Bettlern rigoros ausgenutzt, was alles halb so schlimm wäre, wenn nicht einige von ihnen aggressiv und
aufdringlich reagierten. Sie klopften penetrant an die Autos, stiegen auf die Trittbretter, um ins Auto
schauen zu können und ließen auch bei Abweisungen nicht locker. Übel dran waren die PKW Fahrer. Eine
Horde Straßenkinder schlawenzelte um unser Auto herum und einer der Halbwüchsigen zeigte sich
besonders aggressiv und rotzfrech.
Jürgen riss der Geduldsfaden, Tür auf, raus aus dem Auto, den Jungen an die Krawatte gepackt und
durchgeschüttelt. Dieser ließ sich aber davon gar nicht beeindrucken und schrie immer wieder: Fuck me!!”
Erst als ein junger Mann eingriff war Ruhe im Karton und der Knabe trollte sich davon. Die intensive
Bettelei fand aber kein Ende. Immer wieder bekamen wir Angebote, neben dem Ticket Bakschisch zu
zahlen. Nix da!! Aus Prinzip machen wir diese Schummelei nicht mit!! Wir warten!! Endlich, nach 4.5
Stunden Wartezeit, war es soweit, um 19.30 Uhr zuckelten wir auf die rostige, alte Fähre und 45 Minuten
später legten wir in Banjul an. Nur noch einige Kilometer bis zu Joe und Claudia, die in Sukuta einen
vorzüglichen Campingplatz mit allen Annehmlichkeiten betreiben. Um 21.30 Uhr zischten wir uns nach
dieser Anstrengung einige kühle Biere rein. Es war geschafft!!
Die nächsten drei Tage waren wir damit beschäftigt, unseren Deutz bei Wolfgang, einem selbst ernannten
Automechaniker, zu fetten und ölen zu lassen. In Serekunda (dem Nachbarort von Sukuta) holten die
Frauen die Visen für die nächsten zwei Länder Guinea – Bissau (15€) und Guinea Conakry(50€), schlossen
für diese beiden Länder eine gesonderte Versicherung (15€) ab. Begleitet wurden sie hierbei von
Mohammed, einem Taxifahrer, den sie für den ganzen Tag für 25€ (zu viel!!!) anheuerten und der sie hin-
und herfuhr und ihnen bei einigen Formalitäten behilflich war. Sehr nett!! Zum krönenden Abschluss
gönnte sich Petra einen Friseurbesuch bei Sorrell. Einfach phantastisch!! Ein sehr netter Friseur, der 8
Jahre in Ulm lebte und dementsprechend etwas Deutsch spricht.
Eine schicke, geschmackvolle Einrichtung und ein anheimelndes Ambiente ließen diesen Besuch zum
Erlebnis werden. Füße hochgelegt, Kopfmassage, nette Gespräche und schon war dieser Tag ein
gelungener Urlaubstag. Sorrell ist wirklich wärmstens zu empfehlen, ein Highlight. Claudia und Joe bieten
ansonsten allerlei Annehmlichkeiten, die man sich vorstellen kann: Geldwechselstube, Flughafentransfer,
Telefondienst, Restaurant, Vermittlung von Handwerkern, wie z. B. Automechaniker oder – elektriker.
Außerdem können sie mit ihren eigenen Afrikaerfahrungen, aber auch durch die Kommunikation mit den
anderen Gästen immer wieder mit Rat und Tat zur Seite stehen. Bei Wolfgang, dem selbst ernannten
Automechaniker kann man auch über einen längeren Zeitraum sein Auto abstellen, um z. B. nach Hause zu
fliegen.
Internet: WWW.campingsukuta.com Mail: campingsukutagambia@yahoo.de
Anzumerken ist hier auch noch, dass hier in Gambia der Sextourismus blüht. Zwischen 50 und 150€ holt
sich jeder (Mann oder Frau), dass was er oder sie braucht. Gambianerinnen bieten ihre Sexdienste an, aber
auch Europäer fliegen hier ein, um ihrer Sexlust nachgehen zu können. Altersgrenzen gibt es hier nicht.
Schlimm finden wir auch, dass es Lokale oder Bars gibt, in denen Schwarze nicht erwünscht sind und nur
in Begleitung eines Weißen die Lokalität betreten dürfen. Endlich.... nach 4 Tagen Zwangspause verließen
wir den um mauerten Campingplatz ab in die Freiheit, in die unberührte Natur von Arbene in der
Casamance. Von einem anderen Reisenden sind wir darauf aufmerksam gemacht worden. Also los!! Ab
nach Arbene, an den unberührten Strand.
Endlich.... angekommen, Auto abgestellt, Stühle raus und entspannen. Ein paar Fischer saßen am Strand
und knüpften ihre Netze, andere präparierten ihre Fische zum Trocknen. Welch eine Idylle!! Endlich....
schwimmen, im lauwarmen Wasser, Blacky springt am Strand umher und lässt sich auch von umher
laufenden Krebsen nicht beeindrucken.
Plötzlich.... “Hello my friend!” Nein, ...nicht schon wieder!!! Doch auch hier bieten mittlerweile die
verschiedensten Typen ihre Ware an, fragen nach Medizin oder laden ins Restaurant ein. Wieder einmal
keine Ruhe! Nichts wie weg! Wir müssen wieder einmal die Grenze in den Senegal passieren und man
höre und staune... keine Probleme, kein Cadeaux, keine Korruption! Die Anspannung, die sich jedes Mal
an einem Grenzübertritt breit macht, lässt merklich nach. Die Temperaturen sind tagsüber an die 40 Grad,
es ist feucht schwül, nachts kaum auszuhalten, denn es kühlt sich nicht merklich ab!! Der Schweiß rinnt
uns am Körper runter, duschen hat fast keinen Zweck.
Ab in die Casamance; hier verirrt sich bestimmt kein Tourist. Nur Bauchschmerzen bereitet uns, dass wir
durch ehemaliges Rebellengebiet fahren müssen. Zwar wurden mittlerweile zwischen Rebellen und
Regierung Friedensverträge geschrieben, trotzdem macht sich ein gewisses Unbehagen breit. Dieser
Landstrich im Süden Senegals ist sehr fruchtbar und benannt nach dem gleichnamigen Fluss. Dieses
Gebiet hat ein völlig anderes Gesicht. In der Casamance trifft man auf üppige, tropische Vegetationen und
immer wieder Reisfelder. Vereinzelt finden wir hier Überreste des guineischen Regenwaldes.
Dieses fruchtbare Gebiet ist die Kornkammer Senegals, zwischendurch sahen wir immer wieder riesige
Feuchtgebiete mit den dazugehörigen Tieren, wie Fischreiher, Störche, etc. In dieser Gegend leben
hauptsächlich Diola und Mandingo, die sehr freundlich und liebenswürdig sind. Auf Grund der
Rebellenbewegungen ist die Zahl der Besucher stark rückläufig, auch wir sahen keinen weiteren Touristen.
Die Casamance ist touristisch so gut wie gar nicht erschlossen, die Menschen sind eher zurückhaltend,
schüchtern, freuen sich aber riesig über ein positives Entgegenkommen. Ca. Alle 100m patrouilliert ein
Soldat mit seinem Maschinengewehr an der Straße. Für uns ist es ein komisches Gefühl.
Queen Petra reist durchs Land, ihr rechter Arm ist schon fast lahm vom vielen Winken. Wir sind sprachlos
und finden in einem französischem Campment in Koubalan bei Ziguinchor im südlichsten Zipfel des
Senegals eine Bleibe für eine Nacht. Wild romantisch genießen wir unser Abendessen beim Schein der
Petroleumleuchte mit Blick auf die Feuchtbiotope der Casamance. Sehr schön!!
Ibrahim der nette “Platzwart” berichtete uns zwischenzeitlich von den Krankheiten seiner Schwester, dass
niemand aus der Familie die Medikamente bezahlen kann. Wir beschließen Ibrahim am nächsten Tag mit
in die Stadt zu nehmen, um für seine Schwester die Medizin zu holen und auch zu finanzieren. Da sich die
Stadt aber für unseren Deutz reichlich eng zeigte, entließen wir Ibrahim am Stadtrand und drückten ihm
umgerechnet 5€ für die Medizin in die Hand. Ob er die 5€ tatsächlich in Medikamente eintauschte oder das
Geld anderweitig umsetzte, wir wissen es nicht!! Aber, wir haben ein wenig unser Gewissen beruhigt. Ab
zur nächsten Grenze!! Senegal – Guinea Bissau!
Schon während unserer Pläne die beiden Guinea Länder zu bereisen, hörten wir die wildesten Geschichten
und die meisten Leute rieten uns davon ab, diese Länder zu besuchen. Korruption hoch zehn, Forderungen
von hohen Geldbeträgen, Schmuck, Telefonen, Menschenfresser, unterentwickeltes Land usw. Dies waren
nur einige der Gegenargumente.
Noch bei der Ausreise aus dem Senegal entließ uns der Zöllner mit den Worten: “Na dann viel Spaß in
Guinea!”. Noch einmal überlegten wir hin und her, Argumente dafür und dagegen wurden in die
Waagschale geworfen und letztendlich siegte unsere Neugier, diese beiden Länder unbedingt kennen
lernen zu wollen. Von diesen Erlebnissen berichten wir in unserem nächsten Bericht!!! Zwischendurch
erreichen uns auch immer wieder die wildesten News aus dem Kongo, wir erhalten Informationen aus dem
Internet, von anderen Reisenden und deren Plänen und müssen nun in den nächsten Tagen entscheiden, wie
unsere Tour weitergeht!
Können wir durch den Kongo fahren oder nicht!!?? (10.12.08)