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RÜCKREISE   Die mautpflichtige Brücke über den Golf von Patras war Patras schnell erreicht. Kurz vor dem Hafen tankten wir noch einmal für 87.7  pro Liter natürlich unsere Tanks voll. Während Petra eincheckte, wartete Jürgen draußen im Auto. Eine Horde junger, schmutziger und verwahrlost aussehender Männer, unsicher dreinblickend, rannte plötzlich an unserem Auto vorbei. Im ersten Moment glaubte Jürgen, es handele sich hier um junge Seeleute, die nach wochenlanger Fahrt auf dem Meer nun vor Anker gingen. Als ein Polizeiwagen mit Blaulicht diese Männer verfolgte, war ihm klar, dass es sich um Illegale handelte. Später erfuhren wir, dass es viele junge Leute aus Iran, Pakistan, etc. illegal nach Europa zieht. Auch im Hafen fanden wir etliche Gruppen vor, die sich ängstlich kauernd auf den abgestellten LKW-Aufliegern versteckten. Gegen Abend kamen mehrere bewaffnete Polizisten, die versuchten, die restlichen jungen Leute einzufangen. Wer festgenommen wurde, kam gleich in einen Transporter. Arme Teufel .... die einem Leid tun können, aber Europa kann sie nun auch nicht alle aufnehmen. Unsere Fähre, die um 23.59 Uhr Patras verlassen sollte, erreichte den Hafen ersten um 2 Uhr in der Frühe. Beim Aus- und Beladen der Fähre herrschte totales Chaos!!! Es war reichlich Schiffspersonal vorhanden, aber von einem geregelten Einschecken keine Spur. Jeder Bedienstete gab unterschiedlich und missverständliche Zeichen, die von allen LKW-Fahrern ignoriert wurden. Jeder suchte sich seinen Weg, um nun endlich möglichst schnell auf das Schiff zu kommen. Manche LKWs fuhren vorwärts, manche rückwärts auf das Schiff. Jürgen fuhr unseren Truck vorwärts auf das Schiff, musste diesen aber an Ort und Stelle noch drehen. Wir bugsierten Blacky, der vor Angst zitterte, in die Hundebox und konnten endlich gegen 3 Uhr unsere Kabine belegen. Das Schiff verließ um 5 Uhr den Hafen über Igumentisa Richtung Venedig. Bei neblig, trüben Wetter erreichten wir am Montag, den 04.12.06 gegen 16 Uhr Venedig. Ein großes Polizei- und Zollaufgebot erwartete unsere Fähre. Als die Ladeluken sich öffneten, gingen Beamte zielstrebig auf einen direkt neben uns parkenden, deutschen LKW zu. Der Fahrer, ein Ausländer, musste seinen Laderaum öffnen. Die Polizei wurde fündig. Zwölf Flüchtlinge kauerten in dem LKW und blickten uns ängstlich an. Der Fahrer wurde leichenblass und diskutierte mit den Beamten, die das Fahrzeug sofort versiegelten. Bei einem anderen Fahrzeug war der große Staukasten unter dem Auflieger aufgebrochen. Auch hier versteckte sich ein Flüchtling, der sein Gesicht kohlrabenschwarz angemalt hatte und kurze Zeit später aber festgenommen wurde. Wir konnten die Sache nicht weiter verfolgen, denn nun mussten wir die Fähre verlassen. Bei der Ausreise aus dem Hafen sahen wir, dass alle LKW`S gründlichst untersucht wurden, wir jedoch hatten freie Fahrt. Nach einer Stunde erreichten wir unseren Stellplatz, von dem wir am nächsten Tag aus in 45 Minuten mit dem Wasserbus Venedig City erreichen konnten. In Venedig schauten wir uns natürlich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, wie die Rialto Brücke, den San Marco Platz und den Canale Grande, etc., an. Und dann... die Überraschung unserer Kinder ... : Wir durften in einem super Restaurant schlemmen, in dem eigentlich vorwiegend die Venezianer essen gehen sollten, wir aber jede Art von Sprache zu hören bekamen, nur kein italienisch. Neben uns saß ein schwedisches, gegenüber von uns ein amerikanisches Ehepaar, also Multikulti. Nach unserer fünfmonatigen Reise war dieses Essen natürlich ein Highlight für uns, wir möchten uns nochmals bei unseren Kindern bedanken!!! Die Überraschung ist wirklich gelungen!!! Am nächsten Tag fuhren wir non Stopp nach Übersee am Chiemsee, um im Motoreninstandsetzungswerk von Deutz zwei Auspuffkrümmer für unseren Truck zu bestellen. Hier wollte Jürgen auch seinen alten Drachenfluglehrer in Grassau besuchen und musste aber leider erfahren, dass dieser vor zwei Jahren, fünfundsechzigjährig, hinter dem Lenkrad seines Autos einen Herzinfarkt bekam und daran starb. Nach einem Nachtstopp war dann Rothenburg o.d. Tauber unser erklärtes Ziel, welches wir unbedingt einmal im Winter mit seinem Weihnachtsmarkt sehen wollten. Den Weihnachtsmarkt haben wir gesehen, aber keinen Schnee, weit und breit keiner! Einen wunderbaren Stellplatz hatten wir unten im Taubertal, von hier aus konnten wir in zehn Minuten zu Fuß die Stadt erreichen. Herzlichen Dank an Helga und Rudi! Rothenburg kennen wir schon aus früheren Reisen, halten uns immer wieder gerne in dieser mittelalterlichen Stadt auf. Hier gibt es gut erhaltene Häuser, viele Museen, hier besonders das Kriminalmuseum, die alte Stadtmauer und das gesamte Ambiente ist immer wieder eine Besichtigung wert. Ein Magnet für Amerikaner und Japaner, natürlich auch für viele Deutsche ist das Weihnachtsdorf von Käthe Wohlfahrt, welches das ganze Jahr über das Geschäft in eine wunderbare Weihnachtslandschaft verzaubert. Nach einer schönen Zeit in Rothenburg erreichten wir nach zweieinhalb Stunden Fahrt das Haus von unseren Freunden Peter und Elke und... dem im September geborenen Familienzuwachs... Michel, der... so ist es nun geplant, mit seinen Eltern und uns im nächsten Jahr nach Island fährt!! Dieses ist nun das Ende unserer ersten Reiseetappe, zum Wochenende werden wir bei unseren Kindern und unserem Enkel in Rinteln sein.